Er ist sicher einer der erfolgreichsten Padelpersonalities in Europa: Dominik Beier. Der Typ hat in Österreich in den letzten Jahren mal eben das größte Padel-Imperium des Landes aufgebaut – während wir hier in Deutschland noch mit Förderanträgen kämpfen und zwei Verbände um den Padellball streiten. In unserer neuen Podcastfolge von „Die Schlägertypen“ erzählt Dominik, die Geschichte hinter seinem Unternehmen „Padelzone“, Insider-Geschichte von der Profitour und warum Padel in Deutschland gefühlt immer noch in der Warteschleife hängt.
Tennis verhauen, Padel gewonnen
Dominik hat früher Fußball gespielt, Tennis probiert – und beides irgendwann in die Tonne getreten. Dann kam Padel. Und es hat geklickt. Statt bloß selbst zu zocken, hat er sich direkt in die Szene reingebohrt: Markt analysiert, Turniere organisiert, Padelzone gegründet. Heute betreibt er 20 Standorte in Österreich. Respekt.
Deutschland? Ein Padel-Dornröschenschlaf
Klartext: In Österreich stehen rund 330 Courts – in Deutschland nur etwas mehr. Trotz zehnmal so viel Bevölkerung. Warum? Weil hier immer noch Grundsatzfragen geklärt werden: Ist Padel überhaupt ein richtiger Sport? Wer darf mitreden? Und warum ist eigentlich immer jemand beleidigt?
Dominik sagt: „In Deutschland fehlt es aktuell an: Infrastruktur, Gesichter, Aufmerksamkeit.“ Harte Worte. Aber leider auch: wahr.
Keine Gesichter, kein Feuer
Was Zlatan für Schweden ist, fehlt bei uns komplett: ein Gesicht, das für den Sport steht. Kein Djokovic-mit-Schläger-Foto aus dem Urlaub, kein random Promi, der mal Padel ausprobiert – sondern jemand, der’s lebt. So wie Dominik. Oder wie Jürgen Klopps Sohn, der zumindest in Berlin was aufzieht. Ohne solche Typen bleibt’s eine Randsportart mit Instagram-Vibes, aber ohne Wumms.
Turniere? Ja – aber nicht in Deutschland
Dominik hat die World Padel Tour nach Wien geholt. Später sogar nach Düsseldorf. Alles mit viel Leidenschaft und Vorleistung. Dann kam Premier Padel, Verträge wurden gekickt – und Europa guckt seitdem in die Wüste. Im wahrsten Sinne: Bahrain, Oman, Katar.
Deutschland? Vielleicht. Aber ob das dieses Jahr noch was wird? Dominik hofft zwar, glaubt aber nicht dran.
Red Bull verleiht keine Lizenz
Was noch fehlt? Planungssicherheit. Und ja, Geld. Die Premier Padel Tour verlangt fette Lizenzgebühren, übernimmt aber null Risiko. Veranstalter dürfen blechen – ohne zu wissen, ob sie jemals im Plus landen. Da hilft auch kein Red Bull vorm Match. Auch wenn Juan Lebrón angeblich zwei davon weghaut, bevor er auf den Court geht.
Und Österreich?
Macht weiter. Ruhig, aber bestimmt. Dominik baut aus, fokussiert sich auf Qualität statt Quantität, und hält die Community zusammen. Bis Ende des Jahres sollen’s 100 Courts werden. Ohne Hype, ohne heiße Luft – einfach machen.